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Beitrag vom 04.02.2010
Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung 2010 geht an Terézia Mora
AVIVA-Redaktion
Terézia Mora erhält den mit 15.000 Euro dotierten "Adelbert-von-Chamisso-Preis" der Robert Bosch Stiftung 2010. Die Förderpreise in Höhe von jeweils 7.000 Euro erhalten Nino Haratischwili und...
... Abbas Khider.
Mit dem "Adelbert-von-Chamisso-Preis" ehrt die Robert Bosch Stiftung seit 1985 herausragende literarische Leistungen in deutscher Sprache, verfasst von Autorinnen und Autoren, deren Muttersprache oder kulturelle Herkunft nicht die deutsche ist. Damit ist dieser im literarischen Leben des deutschsprachigen Raums etablierte Preis der einzige seiner Art in Deutschland. Die Preise werden am 4. März 2010 in der Allerheiligen Hofkirche der Münchner Residenz verliehen.
Terézia Mora wurde 1971 im ungarischen Sopron geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Ihr Erzählungsband "Seltsame Materie" wurde vor zehn Jahren mit dem "Chamisso-Förderpreis" ausgezeichnet. Seither hat sie unter anderem zwei große, europaweit beachtete Romane vorgelegt. Für ihr bisheriges literarisches Werk sowie für ihre vielfältigen Aktivitäten als Übersetzerin und Vermittlerin zwischen dem deutschsprachigen und dem ungarischen Kulturraum wird Terézia Mora 2010 nun mit dem "Chamisso-Preis" geehrt. Ihr jüngster, schnell und witzig erzählter Roman "Der einzige Mann auf dem Kontinent" (Luchterhand Literaturverlag, 2009), dessen Struktur und Figurenkonstellation die Raffinesse modernen Erzählens vorführen, bringt die prekäre Arbeits- und Beziehungswelt heutiger Großstadtmenschen auf sprachlich herausragende Art und Weise zur literarisch gültigen Darstellung.
Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad (Irak) geboren und lebt seit 2000 in Deutschland. Mit dem "Chamisso-Förderpreis" wird er für seinen 2008 erschienenen ersten Roman "Der falsche Inder" geehrt (Edition Nautilus). In immer neuen Erzählanläufen schildert sein lapidar und unsentimental erzählter Text die abenteuerliche Flucht des jungen Rasul Hamid aus dem Land des Diktators Saddam Hussein. Abbas Khiders tragikomischer, oft sogar burlesker Roman ist ein wirklichkeitsnahes, modernes Flüchtlingsmärchen über ein ernstes und bewegendes, seit Jahren aktuelles politisches Thema.
Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis (Georgien) geboren und lebt als Theater- und Prosaautorin in Hamburg. Sie erhält den "Chamisso-Förderpreis" für ihre bisherigen Arbeiten für das Theater, insbesondere für ihre souverän gebauten, thematisch spannenden und bisweilen schlicht bezaubernden Theaterstücke "Georgia" und "Liv Stein" (Verlag der Autoren, 2009). Ihre sprachlich überzeugenden Texte verknüpfen auf eindringliche Art und Weise Politisches und Familiär-Privates und bringen dabei viele Kommunikationsprobleme des Lebens zwischen sehr unterschiedlichen Kulturen auf dramaturgisch einleuchtende Weise zum Ausdruck. Nino Haratischwilis ungewöhnlich stark entwickeltes Gefühl für Spannung und Rhythmus bewirkt die eigentümliche und faszinierende Sogkraft ihrer Bühnentexte. Ihr erster Roman wird 2010 erscheinen.
Die JurorInnen des Adelbert-von-Chamisso-Preises 2010 sind: Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel), Clemens-Peter Haase (Goethe Institut), Ina Hartwig (Literaturkritikerin), Hubert Spiegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Dorothea Westphal (DeutschlandRadio Kultur)
Weitere Infos zur Robert Bosch Stiftung finden Sie unter: www.bosch-stiftung.de
Weitere Infos zur Gewinnerin Terézia Mora finden Sie unter: www.tereziamora.de
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Terézia Mora - Der einzige Mann auf dem Kontinent
Jetzt treiben wir dahin - Terézia Mora im Interview
"Alle Tage" von Terézia Mora.
(Quelle: Robert Bosch Stiftung)